Interview mit Stephan Just, Vorstand und Gesellschafter der easyApotheke (Holding) AG
Wirschaftsforum, Juli 2018
Kompetente Beratung, attraktive Preise und eine Wohlfühlatmosphäre, in der der Kunde sich nicht nur in Ruhe umschauen, sondern auch sein Rezept einlösen kann – mit diesem innovativen Apothekenkonzept ist die easyApotheke (Holding) AG im Jahr 2007 angetreten, um den etwas angestaubten Charme deutscher Apotheken in neue Bahnen zu lenken. Heute ist daraus ein erfolgreiches und bisher einzigartiges Franchisesystem von aktuell 110 Apotheken bundesweit geworden, deren Zahl sich jährlich um 15 bis 18 neue Standorte erhöht.
Viele kleine Apotheken stehen heute durch den sich wandelnden Markt und eine immer rigidere Gesundheitspolitik erheblich unter Druck. Da kommen neue Ideen im Laden vor Ort gerade recht. Mit seinem neuen System hat easyApotheke einen innovativen Weg eingeschlagen. Kundenorientierung steht hierbei an erster Stelle, doch gleichzeitig spielen auch attraktive Preise und große, hell und freundlich eingerichtete Verkaufsräume eine entscheidende Rolle. „Bei uns können sich die Kunden in Ruhe umschauen ohne gestört zu werden, ähnlich wie in einem Supermarkt. Natürlich gibt es auch in unseren Apotheken kompetentes pharmazeutisches Fachpersonal, das die Rezepte einlöst und unsere Kunden intensiv berät. Wir haben in unserem Konzept Selbstbedienung und herkömmliche Apotheke miteinander vereint“, unterstreicht Vorstand und Gesellschafter Stephan Just, der das Unternehmen seit 2012 zusammen mit Lars Horstmann führt. Die Holding kümmert sich um die Markenrechte und fungiert als Konzeptgeber für die angeschlossenen Systemapotheken, deren Zahl beständig wächst. „Manch eine klassische Apotheke ist zwar noch erfolgreich, aber meist nur regional“, ergänzt Stephan Just. „Viele dieser erfolgreichen Apotheker, die filialisieren wollen, schließen sich zunehmend unserem Kooperationsmodell an. Wir haben das einzige Konzept, das wächst.“ Und das aus gutem Grund, denn eine durchschnittliche easyApotheke hat über 400 Kunden am Tag – und damit ein Vielfaches von klassischen Apotheken.
Zeit für Beratung
Heute besteht für easyApotheke der Wettbewerb nur aus Einkaufskooperationen und kleinen Apotheken vor Ort. Das eigene Franchisekonzept ist bisher nicht kopiert worden. „Wir betreiben Systemapotheken, die immer gleich aussehen. Unser Schwerpunkt ist klar im stationären Bereich – und nicht im Online-Vertrieb, obwohl wir auch diesen Kanal bedienen. Die Kunden suchen sich ihren Weg selber und lassen sich immer weniger vom Arzt oder Apotheker dirigieren“, unterstreicht Stephan Just.
easyApotheke möchte seine Kunden vor allem in die stationären Apotheken bringen. Beratungstresen und Kasse sind getrennt, sodass Zeit für die Beratung bleibt. „Jede Apotheke hat einen Kommissionierautomaten; bezahlt wird an der Kasse“, so Stephan Just. „So können wir uns vollständig auf die Beratung unserer Kunden konzentrieren.“ Während klassische Apotheken im Schnitt 83% ihrer Umsätze durch rezeptpflichtige Medikamente generieren und nur 17% über OTC- und Freiwahlprodukte, erreicht easyApotheke bei Letzteren einen Anteil von über 50%. Rezepte können bereits per Smartphone fotografiert und über Whatsapp an die nächste easyApotheke geschickt werden – auch das ein moderner, kundennaher Service, der zeigt, dass easyApotheke der Apothekenlandschaft ein neues Gesicht gegeben hat. Das Konzept greift bereits heute und weist direkt in die Zukunft.
Erstellt am: 8. Juli 2018